Frauen, die von einem Lipödem betroffen sind, können die Erkrankung auf zweierlei Wegen therapieren. Zum einen gibt es die operative Therapie mittels chirurgischer Fettabsaugung, zum anderen die konservative Therapie, bei der die Symptome mit nicht-chirurgischen Alternativen behandelt werden.
Zu den konservativen Maßnahmen zählen unter anderem manuelle Lymphdrainagen oder die Kompressionstherapie, die konsequent und kontinuierlich angewendet werden sollten. Da die Krankenkassen häufig nicht für die teils hohen Kosten einer Operation aufkommen, verfolgen viele Betroffenen nach der Diagnose zunächst den konservativen Therapieansatz, um einhergehende, oft schmerzhafte Symptome zu lindern.
Was ist die Lipödem Therapie?
Bei der Lipödem-Therapie unterscheidet man in erster Linie zwischen dem konservativen und dem operativen Ansatz. Beides sollte dazu beitragen, die mit der chronischen und fortschreitenden Erkrankung einhergehenden Beschwerden zu reduzieren und die weitere Ausprägung des Lipödems zu verlangsamen. Im Falle der operativen Therapie lassen sich die Symptome sowie der weitere Fortschritt der Erkrankung oftmals sogar gänzlich aufhalten.
Die beiden Therapieformen unterscheiden sich insbesondere in der Anwendung, der Effektivität und den Kosten.
Mit einer Therapie sollte nach der Diagnosestellung bestenfalls sofort begonnen werden. In der Regel starten Betroffenen mit konservativen Behandlungen, da diese relativ unkompliziert umgesetzt werden können und damit eine erste Linderung der Symptome erzielt werden kann. Dazu zählen beispielsweise Lymphdrainagen, das Tragen von Kompressionskleidung oder auch eine geeignete Ernährungs- und Bewegungstherapie.
Lipödem Therapie Methoden
Die konservative Lipödem-Therapie wird unter dem Begriff Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) zusammengefasst und beruht im Wesentlichen auf vier wichtigen Säulen. Dazu zählen die Kompressionstherapie, die Durchführung manueller Lymphdrainagen, die Bewegungstherapie und die Hautpflege. Ergänzt werden kann der konservative Ansatz durch eine zusätzliche Ernährungstherapie sowie durch die Aufklärung und Schulung zur individuellen Selbsttherapie (Selbstmanagement).
- Lipödem Therapie Lymphdrainage:
Manuelle Lymphdrainagen sind eine wichtige Säule der konservativen Therapie des Lipödems. Sie dienen vordergründig dazu, Schmerzen durch Beeinflussung schmerzleitender Fasern zu reduzieren. Etwaige begleitende Ödeme, Wassereinlagerungen und Schwellungen können reduziert und das Druck- und Schweregefühl an den betroffenen Arealen gelindert werden. Die Therapie sollte regelmäßig und in professionellen Händen eines spezialisierten Physio- oder bestenfalls sogar Lymphtherapeuten durchgeführt werden.
Für zu Hause empfiehlt sich auch die sogenannte IPK (intermittierende pneumatische Kompression), die mit Hilfe von Lymphgeräten durchgeführt wird. Dabei füllen sich Manschetten, die man z. B. an den Beinen anlegt, nacheinander mit Luft (pneumatische Wechseldrücke) und es entsteht der Effekt der Lymphdrainage. Die Kosten für das Lymphgerät können unter gewissen Voraussetzungen von der Krankenkasse übernommen werden.
- Lipödem Konservative Behandlung:
Neben der manuellen Lymphdrainage gibt es weitere konservative Behandlungen wie die Kompressionstherapie, die Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie die Hautpflege bei Lipödem.
Im Rahmen der Kompressionstherapie ist es wichtig, tagsüber konsequent und dauerhaft an den betroffenen Arealen Kompressionskleidung zu tragen. An den Beinen empfehlen sich Kompressionsstrümpfe oder -hosen, für die Arme gibt es spezielle Kompressions-Boleros. Laut aktueller Leitlinie soll das Kompressionsmaterial, die Strickart sowie die Kompressionsklasse den Symptomen und Beschwerden angepasst werden. Eine starre Zuordnung soll nicht mehr erfolgen. Durch das Tragen der Kompressionskleidung wird der Druck im Gewebe erhöht und dadurch die Schmerzwahrnehmung vermindert. Gänzlich ist der Effekt der Schmerzreduktion bei Lipödem unter Kompression auf wissenschaftlicher Ebene jedoch noch nicht geklärt. Sollten zusätzliche Ödeme bestehen, so werden die Ansammlungen von Flüssigkeiten und Schwellungen verringert. Wichtig ist ein gutes Selbstmanagement, wenn es um die Einhaltung von Hygienestandards (tägliches Waschen) und um das Messen der Umfangsmaße geht, um mögliche Veränderungen erkennen zu können. Vom Arzt verordnet, können die Kosten für die Kompression von der Krankenkasse übernommen werden.
Bewegung ist eine weitere wichtige Komponente der konservativen Lipödem-Therapie und sollte, regelmäßig angewendet, zur Linderung der Beschwerden beitragen. Insbesondere Sport und Bewegung im Wasser, wie Schwimmen, Aqua-Jogging oder Aqua-Aerobic eignen sich gut, da dies einerseits eine natürliche Lymphdrainage bzw. Schmerzmodulation bewirkt und andererseits schonend für die Gelenke ist. Weitere geeignete Sportarten sind Walking, Wandern, Radfahren oder Yoga. Beim Sport empfiehlt es sich die Kompressionskleidung zu tragen, da dies den schmerzlindernden Effekt verstärkt. Im Wasser kann hingegen auf die Kompression verzichtet werden.
Im gleichen Zuge sollten Lipödem-Betroffene auf eine passende, individuell abgestimmte Ernährung achten, da diese sich positiv auf den Körper und die Symptome auswirken kann. Von Experten empfohlen werden antientzündliche und gesunde Lebensmittel, mediterrane Kost oder auch eine kohlenhydratarme bzw. ketogene Ernährung. Wichtig ist, dass diese langfristig durchgehalten werden kann, weswegen sich Betroffene möglichst gut mit der Ernährungsweise identifizieren können sollten.
Auch die Hautpflege spielt eine wichtige Rolle beim Lipödem. Aufgrund der Kompressionskleidung kann die Haut schnell trocken und rissig werden und Juckreiz auslösen, was durch das Auftragen entsprechender Cremes oder Lotionen bestenfalls gemildert werden kann.
THERESIUM | Dr. Kloeppel
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Lipödem Therapie Ablauf
Sofern Sie bei sich ein Lipödem vermuten, aber noch keine schriftliche Diagnose haben, empfehlen wir Ihnen einen Phlebologen oder Lymphologen zur Diagnosesicherung aufzusuchen, um ggf. Ansprüche bei der Krankenkasse einreichen zu können. Besteht nun die Gewissheit über ein Lipödem, sollte sofort mit einer geeigneten Therapie begonnen werden, um mögliche Symptome zu lindern und die weitere Ausprägung zu verlangsamen.
Die konservative Lipödem-Therapie verläuft in der Regel nach der Komplexen Physikalischen Entstauungtherapie (KPE), wozu das Tragen von Kompressionskleidung, manuelle Lymphdrainagen, Bewegungstherapie sowie die Hautpflege gehört. Entscheidet man sich für den konservativen, sprich nicht-operativen Ansatz, sollten Betroffene wissen, dass die Therapiemaßnahmen lebenslang und konsequent angewendet werden müssen.
Eine operative Therapie mittels Liposuktion zur Entfernung des erkrankten Gewebes hingegen kann langfristig Symptome und die weitere Ausprägung reduzieren sowie den Umfang an den betroffenen Arealen minimieren, was zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen kann. Diesen Eingriff führen wir als Experten auf dem Gebiet der Lipödem-Chirurgie schon seit vielen Jahren durch. Eine zusätzliche Kompressionstherapie ist nach einer Operation meist nicht mehr nötig, jedoch kann sich eine ausgewogene Ernährung und Bewegung positiv auf Körper und Geist auswirken und schlussendlich einer möglicherweise begleitenden Adipositas begegnen.
FAQs: Antworten auf häufige Fragen zur Konservativen Therapie bei Lipödem
Die konservative Therapie beim Lipödem umfasst nicht-chirurgische Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Symptome des Lipödems zu lindern. Dazu gehören manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Bewegungs- und Ernährungstherapie. Diese Maßnahmen können helfen, Schmerzen zu reduzieren, Schwellungen zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.
Die manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Form der Massage, die beim Lipödem vordergründig darauf abzielt, schmerzleitende Fasern zu modulieren und somit Schmerzen zu reduzieren. Weiterhin können etwaige Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen reduziert werden. Bei einem Lipödem kann diese Technik somit helfen, Schmerzen zu lindern, Schwellungen zu verringern und die Beweglichkeit zu verbessern. Das Fettgewebe selbst kann dadurch allerdings nicht minimiert werden.
Kompressionstherapie, oft durchgeführt mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen, kann dazu beitragen, Schmerzen und das Schweregefühl zu lindern, etwaige Flüssigkeitsansammlungen zu reduzieren und insgesamt das disproportionierte Fettgewebe zu formen und zu modellieren. Die Wirkung wird zusammen mit sportlichen Aktivitäten deutlich verbessert. Das Fettgewebe selbst kann dadurch jedoch nicht vermindert werden.
Die Häufigkeit der konservativen Therapien kann je nach Schweregrad des Lipödems und den individuellen Bedürfnissen variieren. In der Regel wird manuelle Lymphdrainage mehrmals wöchentlich empfohlen, während Kompressionskleidung täglich getragen werden sollte. Ihr Behandlungsteam kann einen spezifischen Plan basierend auf Ihren persönlichen Bedürfnissen erstellen.
Eine ausgewogene Ernährung kann eine wichtige Rolle bei der Lipödem-Therapie spielen. Diäten, die reich an entzündungshemmenden Nahrungsmitteln sind und solche, die eine übermäßige Gewichtszunahme vermeiden, können dazu beitragen, Symptome zu kontrollieren und die Progression der Krankheit zu verlangsamen.
Während konservative Therapien die Symptome eines Lipödems effektiv lindern können, gibt es derzeit keine Heilung für die Krankheit. Konservative Behandlungen können jedoch, kontinuierlich und lebenslang angewendet, eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität bewirken und die Notwendigkeit für invasivere Verfahren wie eine Liposuktion verzögern oder gar eliminieren.
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Der Inhalt dieser Seite wurde vor der Veröffentlichung von Dr. Fabian Patzschke geprüft und verifiziert.
Weitere Informationen über seine Erfahrungen und Prinzipien finden Sie in seinem Lebenslauf.