Wichtige Infos rund um das Thema Kapselfibrose
Viele Frauen haben den Wunsch nach einer schönen, wohlproportionierten und zum Körper passenden Oberweite und gehen daher oftmals den Weg über eine operative Vergrößerung der Brust mittels Implantate.
Im Zusammenhang mit einer Brustvergrößerung oder -rekonstruktion fällt auch immer wieder der Begriff Kapselfibrose. Nicht unberechtigt, denn die Kapselfibrose bzw. Kapselkontraktur stellt die häufigste Komplikation bei einer Brustvergrößerung mit Implantaten dar. Doch was genau versteht man darunter und wie kann es überhaupt zu einer Kapselfibrose kommen? Wir erklären Ihnen alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.
Was versteht man unter einer Kapselfibrose?
Die Kaseplfibrose, auch capsular fibrosis genannt, ist eine Verhärtung des Narbengewebes, deren eindeutige Ursachen bisher noch nicht vollkommen geklärt sind. Wie bei jedem implantierten Fremdkörper bildet sich auch um das Brustimplantat eine Kapsel aus Narben- und Bindegewebe – eine völlig normale Reaktion des Körpers. In der Regel ist diese Bindegewebskapsel so dünn und zart, dass sie nicht zu ertasten ist. Bei einigen Patientinnen kann sich jedoch die bindegewebige Kapsel zusammenziehen, sodass sich diese verfestigt und verdickt und somit das Brustimplantat verformt. Es kann spürbar zu Verhärtungen oder sogar Lageveränderungen kommen. Eine Kapselfibrose kann sich auch erst einige Jahre nach dem Eingriff bilden und äußert sich meist durch ein vermehrtes Spannungsgefühl und Schmerzen in der Brust. Sie ist in vier verschiedene Grade nach der sog. Baker-Skala untergliedert. Baker Grad 1 stellt hierbei den Normalzustand der Brust dar, bei Baker Grad 4 – dem höchsten Grad hingegen – sind deutliche Verhärtungen und Schmerzen zu spüren, die Brust ist bereits stark deformiert.
Was, wenn eine Kapselfibrose auftritt?
Sollten erste Anzeichen einer Kapselfibrose wie leichte Verhärtungen oder Spannungsgefühle auftreten, ist es unbedingt ratsam, schnellstmöglich einen erfahrenen Facharzt für plastisch-ästhetische Chirurgie aufzusuchen. In einigen Fällen, gerade bei einer Kapselfibrose nach Baker Grad 3 und 4, kommt es zu einer erneuten OP, bei der die verhärtete und „vernarbte“ Kapsel entfernt und meist ein neues Implantat gesetzt wird. Weitere nicht-operative Therapieformen, die oft in den frühen Ausprägungsgraden angewendet werden können, sind beispielsweise Massagen, Behandlungen mit Ultraschallwellen oder die Einnahme spezieller Medikamente. Gerade im ersten Jahr nach der OP ist es äußerst wichtig, alle Nachsorgetermine beim behandelnden Chirurgen wahrzunehmen, um so möglicherweise auch frühzeitig Veränderungen erkennen zu können.
Gibt es bestimmte Risikofaktoren für eine Kapselfibrose?
Grundsätzlich muss man sagen, dass die direkten Auslöser einer Kapselfibrose noch nicht eindeutig geklärt sind. Gerade neue, schonendere Operationsmethoden haben das Risiko generell verringert. Es gibt aber einige Faktoren, die die Gefahr zur Entstehung einer Kapselfibrose dennoch erhöhen können. Zum einen hat sich herausgestellt, dass eine angeraute Textur der Implantatoberfläche einer verstärkten Bildung des Narbengewebes entgegenwirkt im Gegensatz zu einer sehr glatten Oberflächenstruktur.
Zum anderen hat auch die Implantatposition keinen unbedeutenden Einfluss auf die Bildung einer Kapselfibrose. Bei einer Platzierung des Implantats über dem Brustmuskel ist das Erkrankungsrisiko offenbar höher als unter dem Brustmuskel – gerade bei Silikonimplantaten der älteren Generation. Welche Implantate jedoch wo positioniert werden, bespricht der Chirurg immer in einem persönlichen Gespräch mit der Patientin.
Des Weiteren können genetische Faktoren Einfluss auf die Entstehung einer Kapselfibrose haben. Es gibt beispielsweise Patientinnen, die generell schneller zur (vermehrten) Narbenbildung neigen, wodurch sich das Kapselfibrose-Risiko erhöhen kann.
Auch bei möglichen Nachblutungen nach der OP kann eine Kapselfibrose gehäuft auftreten.
Zudem sollte die Patientin immer gewissenhaft die Anweisungen des Chirurgen vor und nach dem Eingriff beachten. Dazu zählt u.a. den notwendigen Kompressions-BH wie vorgeschrieben zu tragen und einige Zeit vor und nach dem Eingriff den Nikotinkonsum einzustellen, da diese ebenso zusätzliche Auslöser einer Kapselfibrose sein können.
Mit welchen Kosten ist im Falle eines Implantatwechsels durch eine Kapselfibrose zu rechnen?
Da ein Implantatwechsel eine ebenso aufwändige und vollständige Operation in Vollnarkose samt stationärem Aufenthalt wie eine Brustvergrößerung ist, muss in etwa mit ähnlich hohen Kosten gerechnet werden. Variieren kann natürlich der individuelle Aufwand, ob beispielsweise nur ein Implantat oder beide gewechselt werden müssen. Spätestens einen Tag vor dem Eingriff können Patienten noch eine sog. Folgekostenversicherung abschließen, die im Falle einer Verkapselung des Implantats greift, wobei alle Kosten übernommen werden. Wir empfehlen generell den Abschluss einer Folgekostenversicherung, da gewisse Risiken nach einer Operation nie vollkommen ausgeschlossen werden können.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Kapselfibrose? Dann kontaktieren Sie uns gerne persönlich per Telefon unter +49 (0)89 790 70 780 oder Mail an info@drkloeppel.com.