Die fünf größten Mythen zur Brustvergrößerung ohne OP
München, aktualisiert 02.10.2020
Die Brust war schon immer ein Sinnbild der Weiblichkeit und der Ästhetik und von einer größeren oder schöneren Brust träumen viele Frauen auf der Welt. Auch die Statistik zu Operationszahlen belegt diese Tatsache, die Brustvergrößerung ist mit Abstand der häufigste Eingriff in der deutschen Schönheitschirurgie.
Trotzdem stehen vor einem operativen Eingriff so manche Hürden: Dabei hält manchmal nicht nur die Angst, sich unters Messer zu legen oder Probleme bei der Finanzierung manche Frauen, von einer Brust-OP ab. Teilweise stehen auch falsche Vorstellungen zwischen einer Frau und einer schönen, wohl geformten Brust.
Denn gerade heutzutage im Internet locken viele vermeintliche „Alternativen“ zu einer Brust OP – angeblich natürlicher, schmerzlos und günstiger. Um keine schönheitschirurgische Behandlung ranken sich mehr Mythen, als um die Brustvergrößerung. Im Folgenden haben wir die fünf populärsten Methoden zur Brustvergrößerung abseits der Schulmedizin für Sie unter die Lupe genommen. Was ist dran an der billigen Brustvergrößerung ohne viel Aufwand?
1. Durch Cremes und Massage
Es scheint wie die tägliche Gesichtspflege zu sein, nur wird statt einer Faltenminderung eine Brustvergrößerung versprochen: auftragen, einreiben und die Zauberformel soll wahre Wunder wirken. Die zusätzliche Massage fördere zudem die Durchblutung und das wirkt sich stimulierend auf das Wachstum der Brust aus. Meist wird mit pflanzlichen Inhaltsstoffen geworben, die einen Lifting-Effekt bis zu einer Körbchengröße suggerieren. Neben einer minimalen Straffung sowie Auspolsterung der oberen Hautschicht und einer Verbesserung des Hautbilds kann keine tatsächliche Vergrößerung der Brüste nachgewiesen werden –aber auch keine Nebenwirkungen. Dennoch ersetzt diese Methode den operativen Einsatz nicht. Eine sogenannte „Brustvergrößerung“ aus der Tube – so einfach es klingen mag – muss noch erfunden werden.
2.Durch Ernährung
Die richtige Ernährung soll es richten: Nahrungsmittel, welche relativ viel Östrogen enthalten, unter anderem Sojabohnen, Weizen, Reis, Bohnen, Karotten und Kartoffeln, sollen die Produktion von gesunden Zellen anregen und somit das Brustwachstum beeinflussen. Eine gesunde Ernährung hat immer eine positive Auswirkung auf den menschlichen Organismus, aber ob es das Wachstum der Brüste wirklich fördert, wurde bisher noch nicht aussagekräftig bewiesen.
Auch Kräutern – sowohl in der äußeren als auch in der inneren Anwendung – wird nachgesagt, dass diese einen positiven Einfluss auf das Brustwachstum haben. So soll das Auflegen von Brennnesseln die Zellen im Gewebe zum Wachsen anregen – das hört sich nicht nur schmerzhaft an, die Anwendung hinterlässt vielmehr unnötige Rötungen und Reizungen.
3. Durch Hypnose
Glaubt man den vielen Selbstversuchen im Netz, kann bereits nach einigen Sitzungen beim Hypnotiseur oder im Selbstversuch das Unmögliche möglich gemacht werden. Im Zuge der Sitzung versprechen Anbieter solcher Dienstleistungen eine Hormonumstellung, die sich positiv auf das Wachstum auswirken wird. Dass sich die Hypnose-Methode im Bereich des Abnehmens und der Rauchabgewöhnung etabliert hat, wo gezielt unterbewusste Verhaltensweisen beeinflusst werden, bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass sich die Hypnose wirksam auf das Brustwachstum auswirkt. Solche Studien liegen nicht vor, denn wissenschaftlich messbar sind die Erfolge nicht.
4.Durch Vakuumtherapie
Hersteller sogenannter Brustvergrößerungspumpen versprechen eine Vergrößerung der Brust durch eine Saug-Pump-Therapie. Dabei wird die Brust in der Saugschale ausgedehnt, der Blutkreislauf angeregt, wodurch die Brust voluminöser erscheinen soll. Die Anwendung muss praktisch fortlaufend durchgeführt werden, da das Anschwellen der Brüste nur temporär ist. Zudem lässt sich die Form nicht kontrollieren, weshalb diese Methode keine nachhaltige Lösung des Problems darstellt. Das Werbeversprechen ist eher irreführend und ersetzt keinesfalls die operative Brustvergrößerung.
5. Durch Hormone
Bereits in der Schwangerschaft kann sich der Effekt einstellen, dass die weibliche Brust aufgrund der Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron an Volumen gewinnt.
Dieses natürliche Phänomen soll theoretisch in einer gezielten Einnahme von Hormonen simuliert werden. Denn ein Nebeneffekt der Anti-Baby-Pille und anderer Hormon-Medikamente ist, dass durch einen Hormonschub das Brustdrüsengewebe leicht anwachsen kann. Allerdings führt diese Art von Therapie dazu, dass das Wachstum nicht bei der Brust stoppt, sondern die Gewichtszunahme auf der gesamten Linie erfolgt. Außerdem können Nebenwirkungen wie Stimmungsstörungen oder Bluthochdruck nicht ausgeschlossen werden. Auch Phytohormone – pflanzliche hormonähnliche Stoffe – führen nur zu einem leichten Erfolg, allerdings können die Wassereinlagerungen im Brustgewebe nach dem Absetzen der Pille oder der Medikamente wieder nachlassen oder gar zu einer weniger schönen Brustform führen.
Fazit:
Die alternativen Behandlungsmethoden hören sich einfach und unkompliziert an, bleiben aber trotzdem nur Mythen. Ihre visuellen Erfolge sind meistens nur auf subjektive Art wahrnehmbar. Keine wissenschaftliche Untersuchung könnte, die Resultate solcher Brustvergrößerungsmethoden belegen. Deswegen gilt: Nur eine echte medizinische Behandlung kann eine Brust dauerhaft vergrößern, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten mit und ohne OP, die zu der perfekten Brust führen. Tatsächlich zirkulieren nicht nur Mythen alternativer Brustvergrößerungen im Netz, sondern auch hartnäckige „Vorurteile“ über die klassische Brustvergrößerung verunsichern viele Patientinnen.
Wir haben deshalb für Sie ein „Factsheet zur Brustvergrößerung“ erstellt, das sachlich und aktuell alles Rund um das Thema „Brustvergrößerung“ aufklärt.
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